Franklin-Methode® zurück


Definition

Die Franklin-Methode® ist eine Bewegungslehre. Dabei wird mit Hilfe von Gedankenbildern das Körper- und Bewegungsempfinden gesteigert. Dadurch können beispielsweise falsche Haltungs- und Bewegungsmuster aufgelöst und die Haltung sowie die Körperkoordination verbessert werden.

Herkunft

Die Franklin-Methode wurde 1994 von Eric Franklin, einem Schweizer Sportwissenschaftler, Tänzer, Choreografen, Universitätsdozenten und Buchautor, erfunden und nach ihm benannt. Die Franklin-Methode beruht auf dem Konzept der Ideokinese. Der Begriff stammt aus dem griechischen „Ideo“ und bedeutet „Idee“, „Kinesis“ wird als Bewegung übersetzt. Bei der Ideokinese geht es darum, mit bildhaften Vorstellungen die Koordination der Muskeln zu verbessern. In die heutige Franklin-Methode fliessen ausser der Ideokinese unter anderem auch Elemente aus der Sportwissenschaft, Psychomotorik, Kinesiologie, Alexander-Technik, Feldenkrais-Lehre sowie von Yoga, Pilates und von fernöstlichen Bewegungslehren ein. Die Methode berücksichtigt zudem Erkenntnisse der Neuroplastizität. Danach verändern sich Synapsen, Nervenzellen oder Hirnareale, je nachdem wie sie gebraucht werden.

Heute wird die Franklin-Methode an europäischen und amerikanischen Universitäten unterrichtet, so zum Beispiel an der Hochschule für Tanz und Musik in Köln, an der Universität Wien und an der Juilliard School in New York.

Grundlagen

Die Franklin-Methode lehrt dynamische Körperstellungen und zeigt auf, wie man sich mit maximaler Leistungsfähigkeit bewegen sollte. Die ideale Konstellation aus Gliedern, Gelenken, Schwerkraft, beweglichen Teilen, Bindegewebe und Muskeln sollte jederzeit präsent sein und von Gehirn und Nervensystem gesteuert werden. Um dies zu erreichen, wird mit Hilfe von Gedankenbildern das Körperbewusstsein, das Bewegungsempfinden sowie die Bewegungsqualität des Übenden erhöht. Dadurch werden gleichzeitig sportmotorische Fähigkeiten wie Kraft, Beweglichkeit und Koordination gesteigert. Somit können mit Hilfe der Franklin-Methode Fehlhaltungen vermieden und korrigiert werden. Dies führt zu einer langfristig körperlichen Wohlspannung. Zudem trägt das verbesserte Körperbewusstsein zu einem erleichterten Ausführen von Alltagsarbeit, Sport, Gymnastik oder von Tanz bei. Die Franklin-Methode kann auch zur rascheren Regeneration nach dem Sport eingesetzt werden.

Verwendete Technik

Bei der Franklin-Methode führen Visualisierungstechniken zu einem inneren Erleben der Anatomie des Körpers. Visualisierungstechniken sind bereits bekannt durch das mentale Training im Sport. Die Gedankenbilder in der Franklin-Methode gehen jedoch über das mentale Training im Sport hinaus. Man kann sich die Bilder im Ruhezustand, aber auch während Alltagstätigkeiten oder beim Sport vorstellen. Im Gegensatz dazu findet das mentale Training im Sport nur im Ruhezustand statt, während man sitzt, steht oder liegt. Während der Visualisierung von Bildern findet eine „Verkörperung“ statt. Ein Beispiel hierfür ist das Visualisierungsbild für das Heben des Arms: Dabei stellt sich der Übende vor, wie Sand aus seinem Schulterblatt fliesst. Das Auskippen des Sandes ermöglicht es ihm, den Arm anzuheben ohne das Schulterblatt übertrieben hoch zu ziehen. Zudem hilft das Bild, den Arm ohne Kraftaufwand anzuheben. Die Übung wird zuerst auf einer Seite ausgeführt. Nach der Ausführung werden die Übenden gefragt, ob ein Unterschied zwischen den beiden Seiten feststellbar ist. Die meisten Übenden stellen eine Leichtigkeit und eine grössere Beweglichkeit der Gelenke fest. Die Wahrnehmung ist jedoch sehr individuell. Als weiteres Beispiel für die Visualisierung kann die Wirbelsäule genannt werden: Die Wirbelsäule hält den Menschen aufrecht, ihre doppelte S-Kurve wird als Momentaufnahme einer Welle dargestellt. Dabei wird folgendes Bild vorgestellt: „Sitze oder stehe und lasse das Gefühl von schwingenden Meereswellen und ruhigem Fliessen in deine Wirbelsäule sickern. Zunächst nur in der Vorstellung. Dann, wenn Du die innere Welle immer deutlicher spürst, lasse eine feine Wellenbewegung auch äusserlich zu. Geniesse die Meereswellen in der Wirbelsäule einige Minuten und komme dann äusserlich zur Ruhe. Innerlich spüre noch etwas nach.“


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