Tae Bo® zurück


Definition

Tae Bo® ist eine Fitness-Sportart, die Elemente aus asiatischen Kampfsportarten wie Karate, Taekwondo oder Kickboxen mit Aerobic verbindet und meist zu schneller Musik praktiziert wird.

Herkunft

Der Tae-Bo-Begründer Billy Blanks, geboren 1955 in US-Staat Pennsylvania, ist Kampfsportler und Trainer und trat als Schauspieler in verschiedenen Action-Filmen auf.

Blanks wuchs in armen Verhältnissen als viertes von fünfzehn Kindern auf. Schon mit elf Jahren begann er, verschiedene Kampfsportarten zu trainieren. Trotz einer Lernbehinderung und Hüftproblemen schaffte es Blanks, einer der weltweit erfolgreichsten Kampfsportler zu werden: Er wurde Champion in Karate, brachte es im Taekwondo zum schwarzen Gürtel und gewann im Boxen verschiedene Titel. Ausserdem trainierte er die amerikanische Nationalmannschaft erfolgreich in Karate. Motiviert durch seinen Erfolg eröffnete er sein erstes Karatestudio in Boston.

Mitte der 1980er-Jahre entwickelte Blanks sein Tae Bo, indem er Tanzschritte mit Taekwondo kombinierte. 1989 siedelte er nach Los Angeles um und begann dort, Tae Bo zu unterrichten. Dieses Training wurde in kurzer Zeit erfolgreich und breitete sich in den USA aus. Zusammen mit seiner Tochter Shellie entwickelte Blanks diese Trainingsform ständig weiter.

Im Jahr 2001 brachte die IFAA, die Internationale Fitness und Aerobic Akademie, Tae Bo nach Deutschland. Von da an bildete Blanks die ersten europäischen Instruktoren für Tae Bo persönlich aus. Vor allem in Deutschland, Österreich und in der Schweiz hat sich Tae Bo seither etabliert.

Grundlagen

Der Name Tae Bo erinnert an eine asiatische Kampfsportart, ist aber ein Akronym für den Slogan von Billy Blanks und steht für:

- T-otal commitment to whatever you do (volles Engagement für alles, was du tust)

- A-wareness of yourself and the world (Bewusstsein deiner selbst und deiner Umwelt)

- E-xcellence, the truest goal in anything you do (Perfektion, das wirkliche Ziel in all deinem Tun)

- B-ody as a force for total change (der Körper als die Macht für totale Veränderung)

- O-bedience to your will and your true desire for change (Gehorsam deinem Willen gegenüber und deinem wirklichen Verlangen für Veränderung)

Tae Bo ist ein Aerobic-Kickboxing-Gruppentraining, also kein Kampfsport und auch keine Selbstverteidigungstechnik. Im Vergleich zu Kampfsportarten ist Tae Bo relativ leicht zu erlernen, dennoch bedarf es einer genauen Technik. Richtig ausgeübt gilt es als eine der anstrengendsten Fitness-Sportarten. Tae Bo ist eine Kombination von Punches (Schläge mit den Fäusten) und Kicks (Tritte mit den Beinen), Music-Moves (Bewegungen zur Musik), Kraft und Körperkontrolle, Stabilisation, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Es wird mit hoher Körperspannung gearbeitet, da die Rhythmus gebende Musik bis zu 185 BPM (beats per minute/Schläge pro Minute) besitzt. Durch dieses Ganzkörpertraining sollen Kreislauf, Muskelausdauer und -stärke und die Beweglichkeit verbessert werden. Die Übungseinheiten dauern in der Regel knapp eine Stunde. Dabei jeder Teilnehmer dazu aufgerufen, selbst auf seinen Körper zu achten und zu pausieren, wenn die eigene Grenze erreicht ist.

Die Tae-Bo-Trainer verfügen über gute Grundlagen und das nötige Hintergrundwissen, um das Training trotz Schnelligkeit und hoher Intensität als gesundheitsorientiertes Gruppentraining für gesunde Teilnehmer zu unterrichten. Ganz besonders kommt es auf die Technik der Basic-Elemente an. Deshalb ist es unumgänglich, mit den Kursteilnehmern die Techniken in sogenannten „Intro“-Lektionen zu üben und laufend zu verbessern.

Das IFAA hat ein Bandagen-Konzept für Tae Bo eingeführt, bei dem die Kursteilnehmer je nach Qualifikation eine farbige Handbandage tragen, ähnlich den Karate-Gürteln. Dies ermöglicht jedem Kursteilnehmer, zielgerichtet zu trainieren und sich in der Tae-Bo-Technik ständig zu verbessern. Weisse Bandagen sind Trainingsbandagen, die ohne Vorkenntnisse ab der ersten Stunde getragen werden können. Die Teilnehmer können aber auch ohne Bandage trainieren. Um sich farbige Bandagen zu erarbeiten, ist eine regelmässige Teilnahme an Tae-Bo-Kursen nötig. Die Tae-Bo-Studios führen regelmässig Weiterbildungsworkshops mit Prüfungen durch, bei denen sich die Teilnehmer bei den Farben der Bandagen „upgraden“ können. Die Voraussetzungen zur Teilnahme an Bandagen-Workshops sind wie folgt:

- Gelb: Für „Gelb“ zugelassen ist, wer mindestens sechs Monate 1- bis 2-mal wöchentlich an Tae-Bo-Kursen oder Tae-Bo-Intro-Kursen teilgenommen hat.

- Orange: Frühestens sechs Monate nach bestandenem Gelbbandagen-Workshop kann der Workshop für „Orange“ absolviert werden.

- Grün: Um am Grün-Bandagen-Workshop teilzunehmen, muss nach „Orange“ mindestens ein Jahr weitertrainiert werden. Dieser Workshop ist die Vorstufe zum Einstieg in die IFAA-Instruktor-Ausbildung.

- Blau: Blaue Bandagen tragen Tae-Bo-Trainer, die eine achttägige Grundausbildung erfolgreich absolviert haben.

- Rot: Rote Bandagen tragen Tae-Bo-Trainer, welche die sechstägige advanced Ausbildung erfolgreich absolviert haben.

- Schwarz: Wer ein Jahr mit roter Bandage unterrichtet hat, darf das Trainer-Upgrade für Schwarz absolvieren.

Verwendete Technik

Tae Bo besteht aus 16 verschiedenen Techniken, die in acht Haupt- und acht Nebentechniken aufgeteilt werden. Die Haupttechniken bestehen aus vier „Punches“ (Jab, Cross, Hook, Upper Cut) und vier „Kicks“ (Front Kick, Roundhouse Kick, Side Kick, Back Kick). Ausserdem gibt es vier „Knees“ respektive Knie (Front Knee, Side Knee Raise, Side Knee Block und Deep Knee) sowie die „Side Taps“ und „Back Taps“. Basis für die Punches, Kicks und Knees sind die vier „Stances“ respektive Stellungen: Four Point Stance, Horse Guarde Stance, Walking Stance und Fighting Stance. Beispielsweise kann aus dem Four Point Stance ein Hook, ein Front Kick oder ein Front Knee folgen oder man macht aus dem Fighting Stance heraus einen Jab oder einen Side Kick. Mit dem „Drilling“ gibt der Trainer an, wie oft eine Technik ausgeführt wird (Single, Double, Triple, 1x4, 1x8, 2x8) oder ob es einen „Reverce“ (Richtungswechsel) oder einen „Switch“ (Seitenwechsel) gibt. Im Training können die genannten Techniken beliebig miteinander kombiniert und mehrmals wiederholt werden, um einen Bewegungsablauf zu erstellen.


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