Schwimmen für Kinder zurück


Definition

Schwimmen für Kinder basiert auf einem modernen Konzept, das von swimsports.ch vertrieben wird. Die Kinder ab einem Alter von ungefähr vier Jahren erwerben anhand von sieben Grundlagentests alle Kernelemente und -bewegungen des Schwimmens und lernen die drei Schwimmarten Kraul, Brust und Rücken in einer Anfängerform. Der Unterricht erfolgt auf spielerische Art und Weise und das Ziel ist, dass sich die Kinder wohl und sicher im Wasser fühlen und Freude daran entwickeln.

Herkunft

Schriftliche Zeugnisse des Schwimmens reichen bis in die Zeit vor 2000 v. Chr. zurück. Ein früher Beleg ist eine biografische Inschrift aus dem Alten Ägypten, in der geschildert wird, dass das Schwimmenlernen Teil des Erziehungsprogramms der Kinder des Königs und anderer hochrangiger Personen war. Aus griechischer und römischer Zeit sind Schwimmlehrer und Hilfsmittel wie Binsengürtel, Korkschwimmgürtel oder Schläuche, die mit Luft gefüllt wurden, bekannt. Die Römer schwammen zunächst im Tiber oder in Fischteichen, später errichteten sie dann spezielle Schwimmbecken in den Thermen. Das erste bekannte Schwimmlehrbuch mit dem Titel „Der Schwimmer oder ein Zwiegespräch über die Schwimmkunst“ stammt aus dem Jahr 1538. Mit dem „Kleinen Lehrbuch der Schwimmkunst zum Selbstunterricht“ aus dem Jahr 1798 wurde eine systematische Schwimmausbildung propagiert. In diesem Buch wurde unter anderem zu einer langsamen Gewöhnung an das Wasser, zu Trockenübungen an Land sowie zu Übungen im Wasser mit Schwimmgürtel geraten. Nach Erscheinen des Buchs wurden die Trockenübungen weiterentwickelt und ab 1810 etablierte sich Schwimmunterricht als Massenunterricht. Ab ungefähr 1925 änderte sich die Art und Weise, wie Schwimmen erlernt wurde: Statt Übungen an Geräten auf dem Trockenen stand nun von Anfang an das Erlernen der Bewegungsabläufe im Wasser im Vordergrund. Damit war der moderne Schwimmunterricht geboren.

Diverse Schwimmschulen in der Schweiz bieten Schwimmunterricht für Kinder unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Schwimmkompetenzen an.

Grundlagen

Schwimmen für Kinder ist nach einem Konzept aufgebaut, das von swimsports.ch zusammen mit dem Schweizerischen Schwimmverband SSCHV, der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG sowie zum Teil mit dem Schweizerischen Unterwasser-Sport-Verband SUSV entwickelt wurde und von swimsports.ch vertrieben wird. swimsports.ch ist eine Vereinigung der am Schwimmsport interessierten Verbände und Institutionen der Schweiz. Es handelt sich dabei um ein modernes, erprobtes Konzept, das die motorische Entwicklung der Kinder berücksichtigt.

Am Anfang des Schwimmunterrichts stehen sieben Grundlagenkurse, in denen durch verschiedene Übungen das Schwimmen auf spielerische Art vermittelt wird. Die Kurse werden jeweils mit einem Test abgeschlossen, der ungefähr fünf Elemente umfasst. Die Kinder erhalten nach erfolgreicher Absolvierung ein Abzeichen (beginnend beim ersten Test: Krebs, Seepferd, Frosch, Pinguin, Tintenfisch, Krokodil, Eisbär). Die Tests dienen den Kindern und ihren Eltern zur Einschätzung der schwimmerischen Fähigkeiten und sollen die Kinder dazu motivieren, weitere Fortschritte im Schwimmen erzielen zu wollen. Das Ziel der ersten beiden Kurse ist die Wassergewöhnung und das Kennenlernen der Kernelemente. In den Kursen drei und vier werden die Kernelemente vertieft und die Kernbewegungen eingeführt. Die abschliessenden drei Kurse perfektionieren die Kernbewegungen und die Kinder beherrschen nach Abschluss die drei Schwimmarten Kraul, Brust und Rücken in einer kindlichen Form. Die Kernelemente und -bewegungen, die die Kinder in diesen sieben Kursen erlernen, stellen die Basis für alle Schwimmsportarten dar. Ein Beispiel für ein Kernelement ist das „Sprudelbad“ aus dem Test „Krebs“. Dabei geht es darum, stehend im standtiefen Wasser mindestens drei Sekunden vollständig unterzutauchen und sichtbar durch Mund und/oder Nase unter Wasser auszuatmen. Ein Beispiel für eine Kernbewegung ist der „Delfin“ aus dem Test „Eisbär“. Dabei muss sich das Kind im schultertiefen Wasser von der Wand abstossen und über eine Distanz von vier bis sechs Metern Delfinkörperbewegungen mit gut erkennbarem Impuls aus Kopf beziehungsweise Schultern ausführen. Aufbauend auf den Grundlagentests folgen die Schwimmtests eins bis acht, bei denen sich die Kinder in den verschiedenen Schwimmstilen stetig weiter verbessern.

Es wird empfohlen, im Alter von ungefähr vier bis fünf Jahren den ersten Grundlagenkurs zu besuchen. Erst ab diesem Alter sind die Kinder physisch und mental in der Lage, dem Schwimmunterricht zu folgen. Um das nächsthöhere Niveau zu erreichen, sind ungefähr zehn bis 16 Lektionen nötig – dies hängt vom Alter, dem Entwicklungsstand, der Bewegungserfahrung und der Lernfähigkeit des Kindes ab. Die sieben Grundlagentests können somit in etwa drei bis vier Jahren durchlaufen werden.

Ziel des Schwimmens für Kinder ist, dass sich diese ans Wasser gewöhnen, sich darin wohl und sicher fühlen und Freude am Wasser entwickeln. Nach Absolvierung aller sieben Grundlagentests können die Kinder die drei Schwimmarten Kraul, Rücken und Brust in einer Anfängerform schwimmen und haben alle Grundlagen erworben, die es braucht, um anschliessend die verschiedenen Schwimmstile technisch tadellos zu erlernen.

Verwendete Technik

Zunächst stehen beim Schwimmunterricht die Gewöhnung ans Wasser sowie die Kernelemente Atmen, Schweben, Gleiten und Antreiben auf dem Programm. Erste grosse Herausforderungen für die Kinder sind das Loslösen vom Boden sowie das Untertauchen. Sie lernen zudem Auftrieb und Widerstand kennen und wissen, wie sie damit umgehen müssen. Alle Elemente werden den Kindern auf spielerische Art und Weise vermittelt. Entsprechend werden auch Spielsachen und andere Hilfsmittel eingesetzt. Wichtig ist, dass die Übungen immer wieder wiederholt werden. Indem das Üben in Geschichten und Spiele verpackt wird, wird sichergestellt, dass sich die Kinder nicht langweilen. Ein wichtiger Faktor für die Fortschritte der Kinder ist die Gruppendynamik beziehungsweise das Nachahmen.

Es gibt auch Kurse für kleinere Kinder, die diese in Begleitung der Eltern besuchen:

- Beim Eltern-Kind-Schwimmen (auch ELKI-Schwimmen genannt) handelt es sich um einen Wassergewöhnungs- und Wasserplauschkurs für ungefähr 3- bis 5-jährige Kinder, den sie zusammen mit einer Bezugsperson, meist einem Elternteil, besuchen. Die Kinder werden im Kurs auf spielerische Weise mit dem Wasser vertraut gemacht und auf das spätere Schwimmenlernen vorbereitet. Der Kurs enthält verschiedene Elemente wie beispielsweise Anspritz-Spiele, Sprünge vom Beckenrand ins Wasser oder in ein Sprungtuch und andere Übungen, durch die die Kinder Atemtechnik und Untertauchen erlernen oder erfahren, was Auftrieb ist.

- Baby- bzw. Kleinkinderschwimmen ist ein Kurs für Babys im Alter von ungefähr 10 Wochen bis 17 Monaten bzw. für Kleinkinder im Alter von etwa 18 Monaten bis 3 Jahren, den sie zusammen mit einem Elternteil besuchen. Im Kurs werden die Kinder durch verschiedene Bewegungen, Haltegriffe und Spiele mit dem Wasser vertraut gemacht. Ziel ist, dass sich die Kinder wohl fühlen und sich spontan im Wasser bewegen. Es lernen vor allem die Eltern, die Kinder erleben die Lektion aktiv oder passiv. Durch den Kurs soll unter anderem die Grob- und Feinmotorik der Kinder gebahnt, ihre Neugier geweckt und die Eltern-Kind-Beziehung gefördert werden.


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