Schwimmen für Erwachsene zurück


Definition

Schwimmen ist ein gelenkschonendes Ganzkörpertraining, bei dem alle Muskelgruppen gestärkt und die Ausdauer verbessert wird. Je nach vorhandenen Kenntnissen geht es darum, sich ans Wasser zu gewöhnen und die Kernelemente des Schwimmens zu erwerben oder aber eine bestimmte Schwimmtechnik zu erlernen oder zu verfeinern.

Herkunft

Schriftliche Zeugnisse des Schwimmens reichen bis in die Zeit vor 2000 v. Chr. zurück. Ein früher Beleg ist eine biografische Inschrift aus dem Alten Ägypten, in der geschildert wird, dass das Schwimmenlernen Teil des Erziehungsprogramms der Kinder des Königs und anderer hochrangiger Personen war. Aus griechischer und römischer Zeit sind Schwimmlehrer und Hilfsmittel wie Binsengürtel, Korkschwimmgürtel oder Schläuche, die mit Luft gefüllt wurden, bekannt. Die Römer schwammen zunächst im Tiber oder in Fischteichen, später errichteten sie dann spezielle Schwimmbecken in den Thermen. Das erste bekannte Schwimmlehrbuch mit dem Titel „Der Schwimmer oder ein Zwiegespräch über die Schwimmkunst“ stammt aus dem Jahr 1538. Mit dem „Kleinen Lehrbuch der Schwimmkunst zum Selbstunterricht“ aus dem Jahr 1798 wurde eine systematische Schwimmausbildung propagiert. In diesem Buch wurde unter anderem zu einer langsamen Gewöhnung an das Wasser, zu Trockenübungen an Land sowie zu Übungen im Wasser mit Schwimmgürtel geraten. Nach Erscheinen des Buchs wurden die Trockenübungen weiterentwickelt und ab 1810 etablierte sich Schwimmunterricht als Massenunterricht. Ab ungefähr 1925 änderte sich die Art und Weise, wie Schwimmen erlernt wurde: Statt Übungen an Geräten auf dem Trockenen stand nun von Anfang an das Erlernen der Bewegungsabläufe im Wasser im Vordergrund. Damit war der moderne Schwimmunterricht geboren.

Diverse Schwimmschulen in der Schweiz bieten Schwimmunterricht für Erwachsene mit unterschiedlichen Schwimmkompetenzen an.

Grundlagen

Schwimmen ist ein ideales Ganzkörpertraining, das alle Muskelgruppen stärkt und den Kreislauf trainiert. Verspannungen der Hals-, Schulter- und Rückenmuskulatur können gelöst werden. Ein weiterer Vorteil des Schwimmens ist, dass die Bewegungen im Wasser Gelenke und Wirbelsäule schonen.

Je nach Schwimmunterricht stehen andere Ziele im Vordergrund. Bei Anfängern geht es darum, sich ans Wasser zu gewöhnen, den Kopf unter Wasser tauchen und im Wasser ausatmen zu können, die Kernelemente des Schwimmens zu erlernen und sich sicher und ohne Angst im Wasser aufhalten zu können. Bei fortgeschrittenen Schwimmern ist das Ziel, Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit oder eine bestimmte Schwimmtechnik zu verbessern oder beispielsweise 100 Meter einer Schwimmtechnik ohne Unterbrechung schwimmen zu können.

Verwendete Technik

Zunächst stehen beim Schwimmunterricht die Kernelemente Atmen, Schweben, Gleiten und Antreiben sowie die Gewöhnung ans Wasser auf dem Programm. Danach können die verschiedenen Techniken erlernt oder verfeinert werden. Die vier bekanntesten Schwimmstile sind Brustschwimmen, Kraul, Rückenkraul und Schmetterling:

Brustschwimmen ist der Schwimmstil, der im deutschsprachigen Raum meistens als Erstes erlernt wird. Dabei werden die Arme im Wasser zusammen liegend nach vorne geführt und anschliessend wie ein Paddel durch das Wasser nach aussen bewegt. Mit den Beinen wird, wenn die Hände am weitesten vom Körper entfernt sind, ein sogenannter Grätschbeinschlag ausgeführt, das heisst die Beine werden angezogen, weit auseinander gespreizt, vom Körper weggeschlagen und wieder zusammengeführt.

Beim Kraulen handelt es sich um den schnellsten Schwimmstil, da durch den wechselseitigen Armzug und den konstanten Beinschlag ein Antrieb ohne Unterbrechung erzeugt wird. Der Beinschlag besteht aus abwechselndem Auf- und Abschlagen der Beine aus der Hüfte heraus. Für den Armzug wird die Hand zuerst möglichst weit vorne ins Wasser eingetaucht, danach wird das Wasser am Kopf vorbei in Richtung Körper und anschliessend am Körper entlang nach hinten gedrückt. In der letzten Phase wird der Arm oberhalb des Wassers zum Ausgangspunkt zurückgeführt. Der Kopf ist beim Kraulen mindestens bis zur Hälfte unter Wasser mit Blick nach vorne-unten und wird alle zwei bis fünf Armzüge zum Atmen seitlich gedreht.

Beim Rückenkraulen wird der gleiche Beinschlag wie beim Kraulen ausgeführt. Die Arme werden jeweils wechselseitig über dem Kopf ins Wasser eingetaucht, unter Wasser zum Körper in Richtung Beine geführt und anschliessend über der Wasseroberfläche wieder zurück. Da das Gesicht stets aus dem Wasser ragt, spielt die Atmung keine tragende Rolle. Es gilt nur darauf zu achten, regelmässig zu atmen.

Das Schmetterlingsschwimmen (englisch: Butterfly) hat sich aus dem Brustschwimmen heraus entwickelt. Beim Armzug werden beide Arme gleichzeitig über dem Wasser und über dem Kopf nach vorne gebracht und anschliessend unter Wasser am Körper entlang nach hinten geführt. Der Beinschlag ist geschlossen, der Körper bewegt sich in einer Ganzkörper-Wellenbewegung nach vorne. Pro Armzug wird zwei mal mit den Beinen geschlagen, wobei der zweite Schlag kräftiger ist als der erste. Dieser Schwimmstil wurde lange Delfin-Stil genannt, heisst heute jedoch offiziell Butterfly bzw. Schmetterling.

Die Atmung spielt bei fast allen Schwimmarten eine wichtige Rolle; sie muss dem Bewegungsfluss angepasst werden. Eine richtige Atemtechnik ist massgebend für ein entspanntes und gesundes Schwimmen. Ebenso sind die verschiedenen Wendetechniken Teil des Schwimmunterrichts.

Zum Verbessern oder Erlernen der Schwimmtechniken können verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden wie beispielsweise Schwimmbretter, Pullbuoys (ein Schwimmbrettchen, das man zwischen die Beine klemmt) oder Flossen.


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