Eutonie zurück


Definition

Die Eutonie (griech. „eu“ = harmonisch, „tonos“ = Spannung) Gerda Alexander ist eine Form der Körperarbeit, die darauf abzielt, dem Übenden zu einer ausgewogenen Körperspannung und somit zu einem besseren Körperbewusstsein zu verhelfen.

Herkunft

Die Physiotherapeutin Gerda Alexander (1908–1994), die ursprünglich Rhythmik und Bewegungserziehung nach Jaques Dalcroze studiert hatte, begann in den 1930er-Jahren, eine eigene Form der Körperarbeit zu entwickeln. In Deutschland geboren, wanderte sie 1933 nach Dänemark aus. 1959 stellte sie ihre Methode auf einem internationalen Kongress erstmals unter der Bezeichnung „Eutonie“ vor. Gerda Alexander verstand ihre Methode als einen Weg der körperlichen Selbsterfahrung, der dem Übenden zu einer besseren Harmonie im Umgang mit sich und seiner Umwelt verhilft. Die Eutonie Gerda Alexander ist ein westlicher Weg zum Erleben der körperlich-seelischen Einheit des Menschen.

Grundlagen

Die Grundspannung der Muskulatur wird als Tonus bezeichnet. Der Tonus steht in einer engen Beziehung zur Psyche des Menschen: Gefühle wie Freude oder Niedergeschlagenheit drücken sich direkt in einer Veränderung der Körperspannung aus. Nach den Vorstellungen von Gerda Alexander reduziert sich bei den meisten Menschen im Lauf des Lebens diese Fähigkeit zur flexiblen Tonusänderung. Durch diese Einschränkung kommt es zu Verspannungen und Blockaden der Muskulatur, die wiederum Fehlhaltungen und Überlastungsschäden zur Folge haben können. Durch aufmerksames und bewusstes Spüren, Berühren und Bewegen soll das Bewusstsein für den eigenen Körper verbessert und die natürliche Flexibilität wiedererlangt werden. Der Übende soll letztendlich einen Zustand der individuellen „Wohlspannung“ erreichen, in dem sich Körper, Seele und Geist in Harmonie befinden und angemessen auf die Anforderungen von innen und aussen reagieren können.

Verwendete Technik

Der Eutonie-Unterricht basiert auf einer Reihe von Übungen, die in unterschiedlicher Form angewendet werden können: aktive Übungen, Bewusstseins- und Konzentrationsübungen, Haltungs- und Dehnungsübungen sowie Kontaktübungen. Für die Kontaktübungen werden verschiedene Hilfsmittel wie zum Beispiel Tennisbälle, Bambusstangen, Kastanien oder kleine Holzkugeln benötigt. Sie sollen helfen, die verspannte Muskulatur bewusst zu spüren.

Oberste Richtschnur ist der individuelle Rhythmus, der Trainingsleiter korrigiert nur wenig und macht dafür Anregungen. Es wird unterschieden zwischen aktiven Übungen und passiven Massnahmen. Bei letzteren steht das „innere Stillwerden“ im Vordergrund.


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